Geothermale Wunder und ein kleines Problem auf dem Highway

Am Dienstag sind Gereon und ich in der Früh von dem günstigen Campingplatz in Murupara aufgebrochen, und haben uns auf den Weg Richtung Taupo gemacht. Die Region zwischen Rotorua und Taupo ist für seine geothermale Aktivität bekannt. Zuerst sind wir an einem sehr interessanten Mud Pool vorbeigekommen. Hierbei handelt es sich im Prinzip um einen heißen, nach Schwefel stinkenden Teich aus Schlamm. Da da das Wasser und der Schlamm in etwa eine Temperatur von 60 bis 80 Grad haben blubbert das ganze auch noch schön vor sich hin. Glücklicherweise war der Mud Pool sogar kostenlos. In der Region gibt es nämlich haufenweise Geothermalparks und kostenpflichtige Wanderwege, die aus dem Naturspektakel Profit schlagen wollen. Einen dieser Geothermalparks haben wir dann sogar für 36 Dollar pro Person angeschaut. Da der Park an einem See war und das Besucherzentrum gegenüber vom eigentlichen Park war und es keine Straße dorthin gab, hat man mit einer kleinen Fähre den See überquert. Zu sehen gab es einige Geothermale Attraktionen, darunter auch einen Geysir, der aber ruhig war als wir dort waren und einen weiteren Mud Pool, der aber weit weniger spektakulär war. Alles in allem sehr schön aber meiner Meinung nach keine 36 Dollar wert.

In Taupo angekommen sind wir noch kurz in einen McDonalds eingekehrt, da dieser ein altes ausgemustertes Flugzeug (eine Douglas DC3) besaß und somit auf der the „10 coolest McDonald’s around the world“ list ist. Man konnte sogar in dem Flugzeug essen. Obwohl ich mir sehr sicher bin sowohl von außen als auch von innen Fotos gemacht zu haben, ist aus irgendeinem Grund nur noch ein Foto vom Cockpit des Flugzeuges da. Die Nacht haben wir auf einem Campingplatz etwas außerhalb von Taupo verbracht. Auf dem Campingplatz gab es eine Reihe von Tieren, darunter Hasen, Alpakas und sogar frei herumlaufende Hühner und Fasane.

Am Mittwoch hat mich Gereon dann zur Touristeninformation in Taupo gefahren, von wo aus mein Bus nach Auckland ging. Nach einer mehrstündigen Busfahrt bin ich dann in Auckland angekommen und habe dort noch eine Nacht im YHA Auckland International verbracht, in dem ich auch schon direkt nach meiner Ankunft in Auckland war. Nach einer weiteren recht kurzen Busfahrt nach Kaiwaka, bin ich dort von Carmen abgeholt worden. Sie hat mir noch einmal alles an dem Auto gezeigt, es handelt sich um einen weißen Honda Stream aus dem Jahre 2001 mit ungefähr 237000 Kilometern. Somit ist das Auto noch recht neu und im guten Zustand. Nicht wenige Backpacker gurken mit mehr als 20 Jahre alten Toyota Estimas herum, die die 300000 km bereits lange überschritten haben. Wir haben anschließend noch eine kurze gemeinsame Runde gedreht, da ich aber schon mit dem Auto von Gereon gefahren bin, war der Linksverkehr kein Problem für mich. Nachdem es dann schon später Nachmittag war, bin ich an diesem Tag nur noch auf einem nahe gelegenen Campingplatz gefahren.
Freitag Vormittag habe ich mich zunächst auf zur Post in Whakworth gemacht, da ich noch das Formular für die Ummeldung des Autos einwerfen musste. Daraufhin bin ich zum Pack’n Save gefahren und habe erst einmal die wichtigsten Sachen eingekauft. Als ich vom Supermarkt wieder losgefahren bin ist mir auf einmal aufgefallen, dass plötzlich die Batteriewarnleuchte leuchtet, die davor noch aus war. Da das Auto aber komplett durchgecheckt wurde und sogar eine neue Batterie bekommen hat, habe ich dem nicht viel Bedeutung beigemessen und dachte es wäre ein Softwarefehler oder so. Bei unserem alten Opel Zafira zuhause ist schließlich auch ab und zu die Motorwarnlampe angegangen und am nächsten Tag war sie wieder aus. Diese Annahme war leider ein Fehler und hat dazu geführt, dass ich auf einmal wirklich mitten im Zentrum von Auckland im zäh fließenden Verkehr auf der mittleren Spur des State Highway 1 auf einer leichten Steigung stand und nichts mehr ging, weil die Lichtmaschine den Geist aufgegeben hatte. Zum Glück hat mich jemand auf den Seitenstreifen geschoben. Von dort habe ich erst einmal versucht Carmen anzurufen, habe sie aber nicht erreicht. Da beim Kauf des Autos auf eine Roadside Assistance beim VTNZ dabei war und ich mich dort sozusagend einmal pro Jahr kostenlos abschleppen lassen kann, habe ich darauf hin versucht dort anzurufen. Allerdings wurde mir Mitgeteilt, dass das Auto nicht beim VTNZ registriert sei, ich mich aber auf eigene Kosten abschleppen lassen könnte. Zudem müsste ich mir erst eine Werkstatt aussuchen, zu der das Auto gebracht wird. Inzwischen hat aber Carmen zurückgerufen und meinte sie hätte die Registrierung noch bei sich zuhause liegen. Sie hat allerdings auch noch mal beim VTNZ angerufen und nach einigem Hin und Her wurde das Auto dann abgeschleppt, wobei der Abschleppdienst zur Hauptverkehrszeit in Auckland durchaus recht lange braucht, und zu einer nahe gelegenen Werkstatt gebracht. Von dort habe ich mich, da es bereits Abend war, direkt zu Fuß zu einem nahe gelegen Hostel, der Newton Lodge, aufgemacht und hatte gewissermaßen Glück im Unglück, da dort noch ein Zimmer für diese Nacht frei war. Da allerdings Wochenende war musste ich bis Montag auf mein Auto warten. Am nächsten Morgen musste ich feststellen, dass so ziemlich alle Hostels in Auckland ausgebucht sind. Carmen meinte darauf, ich sollte für die verbleibenden zwei Tage zu ihnen hoch kommen, sie würde auch für alles Zahlen. Also habe ich wieder den Bus von Auckland nach Kaiwaka genommen und ein entspanntes Wochenende in den Mangawhai Heads verbracht. Montag bin ich dann am Nachmittag nach Auckland zurückgefahren und habe mein Auto abgeholt, dass um 17:30 endlich fertig war. Die Kosten Reparatur haben hat Carmen übernommen. Da es schon so spät war und ich mich noch durch den Feierabendverkehr in Auckland kämpfen musste, sah ich mich gezwungen, die Nacht auf einem völlig überteuerten Campingplatz nahe Auckland zu verbringen.
Die letzten paar Tage bin ich herumgefahren und war auf Jobsuche. Zunächst habe ich einen Zwischenstopp in Tauranga eingelegt, da ich gehört habe es gäbe im Bay of Plenty einige Arbeit. Allerdings war mir der Campingplatz zu überfüllt mit Deutschen. Vor einem Hostel in Tauranga stand eine Tafel mit verschiedenen Arbeitsmöglichkeiten. Allerdings teilte man mir auf Nachfrage mit, dass man nur Arbeit an Hostelgäste vermittelt und man bis auf ein Einzelzimmer für 80 Dollar die Nacht ausgebucht sei. Ich bin dann gestern nach einem Zwischenstopp zwischen Rotorua und Taupo im Hawkes Bay angekommen, da dort gerade die Apple Thinning Season ist.

Zunächst habe ich noch vor Napier und Hastings, den beiden größten Städten im Hawkes Bay bei zwei Plantagen halt gemacht und den Besitzern meine Handynummer gegeben. Anschließend habe ich mich in Hastings beim Office von Picknz registriert, einer art Agentur, die einem Mitteilt, wenn eine Pantage Arbeiter sucht. Schließlich bin ich auf einen Campingplatz Waipawa, dem Rivers Edge Holidaypark gefahren, da die Kommentare auf Campermate sagten, der Besitzer kann einem beim Finden von Arbeit helfen. Am Abend habe ich dann noch versucht eine ganze Liste von vielleicht 12 bis 15 Apfelplantagen, die ich im Internet gefunden hatte Telefonisch zu erreichen. War allerdings ernüchtert, da es bei den vieren die ich erreichte hieß man sei bereits voll und habe teilweise auch schon eine Warteliste. Heute Morgen habe ich mich dann hingesetzt und alle Adressen der Plantagen die ich Gestern nicht erreicht habe in mein Navi gespeichert um dort persönlich vorbeizufahren. Zudem habe ich den Campingplatzbesitzer noch einmal gefragt und er meinte ich solle es einmal bei einem Orchard in der nähe, etwa 12 km entfernt probieren, der auch unter meinen Adressen war. Dort bin ich dann auch als erstes hingefahren und hatte Glück. Mir wurde gleich ein Stapel Papierkram in die Hand gedrückt und gesagt ich solle am Montag um 7:30 wiederkommen. Die nächsten paar Wochen werde ich nun wohl auf dem Rivers Edge Holidaypark verbringen, man zahlt hier zudem nur 80 Dollar für eine Woche. Definitiv deutlich günstiger als ein Hostel. Zudem sind hier bereits ein paar andere Backpacker die auf umliegenden Apfelplantagen arbeiten, es ist aber Gottseidank deutlich ruhiger und nicht so mit Deutschen überschwemmt wie in Tauranga. Vermutlich geht die Arbeit bis Ende Dezember oder so. Danach geht es für mich nach Wellington der Hauptstadt von Neuseeland und dann auf die Südinsel.

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